Garmin Edge 530 Test – GPS Fahrradcomputer / Navigation

Carsten Hinrichs
- Seit über 10 Jahren teste ich Fahrräder & Zubehör auf Herz und Nieren.
Garmin Edge 530 GPS Fahrradcomputer

Garmin bietet mit dem Edge 530 einen Fahrradcomputer an, der mehr als nur Trainingsdaten aufzeichnen kann. Anders, als beim Garmin Edge 130, ist das 530-er Modell in der Lage, eine Navigation auf einer Kartenansicht durchzuführen. Wie das geht und was der GPS Fahrradcomputer noch zu bieten hat, schauen wir uns im Garmin Edge 530 Test genauer an.

Lieferumfang und umfangreiches Zubehör

Geliefert wurde der Garmin Edge 530 in einem Handelsüblichen Karton. In diesem lagen der Fahrradcomputer selbst, eine Anleitung, diverses Montagematerial, ein kleines Haltebändchen, eine Aero-Halterung und ein USB-Ladekabel (Mikro-USB). Ebenfalls mit dabei, zwei kleine Innensechskantschlüssel für die Montage. Extra Fahrradwerkzeug wird hier nicht benötigt.

Garmin edge 530 GPS Zubehör

Verarbeitung und Eindruck Garmin Edge 530

Der GPS Computer weist bei uns keinerlei Verarbeitungsrückstände oder scharfe Kanten auf und ist stimmig zusammengesetzt. Der Garmin Edge 530 Computer liegt wertig in der Hand und macht einen sehr guten Eindruck auf uns. Die Knöpfe geben ebenfalls einen wertigen Eindruck beim Drücken.

Garmin edge 530 Seitenansicht

Der eingestellte Widerstand zum Drücken ist für uns sehr gut gewählt. Insgesamt ist die Haptik und Verarbeitung bei unserem Gerät sehr gut und auf den Punkt. Die große Halterung ist ebenfalls wertig gebaut. Die kleineren Halterungen würden wir als normal bezeichnet, diese machen auf uns einen einfachen Eindruck. Wer die große Halterung nutzt, bekommt in unseren Augen eine gute Halterung an die Hand.

Technische Details laut Hersteller

Normal listen wir bei diesem Punkt immer alle technischen Details genau auf, der Garmin Edge 530 kann jedoch „so viel“, dass wir hier nur eine Auswahl an Funktionen auflisten werden:

  • Größe: 50 mm x 82 mm x 20 mm
  • Display: farbig, 2,6 Zoll
  • Akkulaufzeit: bis zu 20 Stunden
  • Wasserdichtigkeit: IPX7
  • Sensoren: GPS, GLONASS, GALILEO
  • Sensoren: Barometer (Höhenmesser, Beschleunigungssensor, Umgebungslichtsensor
  • Hinweise: Notfallhilfe, Wetterwarnungen, Fahrrad Alarm, Distanz-Alarm, Herzfrequenz-Alarm
  • Trainingsdaten: Kalorienverbrauch, Geschwindigkeit, Uhrzeit, Richtung, Distanz, Durchschnittsdaten
  • Navigation: Fahrradkarte für Europa, Afrika und Nordamerika vorinstalliert auf einem internen Speicher
    • Adresseingabe beim Edge 530 nicht möglich
  • Verbindung: Bluetooth, ANT+, Wi-Fi
  • Wir haben ein Gewicht von 77 g gewogen.

Es können Sensoren wie ein Herzfrequenzsensor oder ein Trittfrequenzsensor mit dem Garmin Edge 530 verbunden werden. Ebenso kann das Smartphone verbunden und es können Inhalte von Komoot oder Strava während des Trainings oder der Fahrradtour genutzt werden. Um alle Funktionen des Geräts nutzen zu können, wird ein Garmin App-Account benötigt. Dieser ist zum Zeitpunkt unseres Tests kostenlos. Aufgeladen wir der GPS Fahrradcomputer mittels USB-Kabel. Der Anschluss befindet sich an der unteren Kante und ist mit einer Gummiklappe überdeckt.

Garmin Edge 530 USB Anschluss Ansicht unten

Den Garmin Edge 530 am Fahrrad montieren

Die Aero-Halterung kann mittels Fahrradwerkzeug oder dem beiliegendem Innensechskantschlüssel am Lenker montiert werden. Wem diese Halterung zu groß ist, der wählt eine der einfachen Halterungen. Diese können auch ohne Werkzeug mit zwei Gummiringen festgespannt werden. Abstandhalter sorgen dafür, dass die Halterung auch auf dünnen Lenkern mit 22 mm Durchmesser halten. Die Gummiringe geben der Halterung zusätzlich einen guten Halt.

Garmin aero Lenkerhalterung

Inbetriebnahme des Garmin Edge 530 GPS Computers

Nach dem Einschalten erscheint zuerst die Sprachauswahl. Mit den beiden Tasten an der linken Seite (unterer Bereich), kann man durch die Auswahl klicken und bestätigt seine gewählte Sprache mit der oberen Taste auf der rechten Seite. Als nächstes wird man gefragt, ob man ein Telefon einrichten möchte. Wir klicken auf Fortfahren und verbinden den Garmin Edge 530 mit unserem Handy. Hierzu folgen wir der Anleitung auf dem Display des Garmin Edge 530.

Garmin Edge 530 GPS einrichten

Wir nutzen die App auf dem Handy und stellen eine Verbindung her und richten im Anschluss eine WLAN-Verbindung zu unserem WLAN ein. Somit kann der GPS Fahrradcomputer immer mit aktuellen Updates versorgt werden. Über das Benutzerprofil werden Angaben wie das Geschlecht, Alter, Gewicht und die Größe getätigt.

Das Display und die Einstellungsmöglichkeiten

Wer in der Sonne trainiert, möchte seine Daten genauso gut ablesen können, wie jemand der am Abend oder in der Dunkelheit unterwegs ist. Mit einem Lichtsensor regelt der Garmin Edge 530 GPS Fahrradcomputer die Helligkeit des Displays. Wem dies zu viel „hin und her“ ist, der kann diese Funktion deaktivieren und eine feste Einstellung für die Helligkeit wählen. Dazu geht man einfach in das Menü -> Einstellungen -> System -> Anzeige und probiert hier verschiedene Helligkeitsstufen aus. Der Farbmodus kann ebenfalls automatisch vom Gerät gewählt werden. Es wird zwischen Tag und Nacht unterschieden. Im Nachtmodus sind die Farben umgekehrt und die Schrift wird auf einem schwarzen Hintergrund angezeigt. Wie lange das Display leuchtet, kann ebenfalls im Menüpunkt „Anzeige“ eingestellt werden.

Erhebung von Trainingsdaten

Das Starten eines Trainings kann über die untere, rechten Taste bestätigt werden. Das Training läuft jetzt und mit den seitlichen Pfeiltasten kann durch das Display gewischt werden, um sich verschiedene Trainingsdaten anzusehen. Eine Runde beendet man mit dem Drücken der unteren, linken Taste. Das Training pausiert man, indem die untere, rechte Taste erneut gedrückt wird. Das Gerät bietet einem nun an, die Tour zu speichern oder andere Optionen auszuwählen. Auch kann nun per Knopfdruck „zurück zum Start“ ausgewählt werden.

Ansehen von Trainingsdaten

„Eigene Statistik“, ist einer der interessantesten Menüpunkte, hier können verschiedenste, persönliche Werte abgerufen und analysiert werden. Persönliche Rekorde wie die größte Distanz, der größte Anstieg oder die schnellste Geschwindigkeit werden hier angezeigt. Um tiefere Daten wie den FTP Wert und Belastungsgrenzen erheben zu können, müssen zusätzliche Sensoren (z.B. der Herzfrequenzsensor) mit dem Garmin Edge 530 gekoppelt werden. Wer ausführliche Auswertungen sehen möchte, der kommt nicht an der App vorbei. Während eines Trainings muss das Smartphone jedoch nicht zwingend mitgeführt werden.

Erstellen von Strecken am Smartphone

Strecken und Trainings können auf verschiedene Arten erstellt werden. Schauen wir uns die Strecken an, dazu haben wir die Möglichkeit, eine Maps-Karte innerhalb der Garmin Connect App aufzurufen und hier Wegpunkt für Wegpunkt auf der Karte zu markieren. Mit den Optionen „als Schleife anlegen“ oder mit „zurück zum Start führen“ reicht es aus, wenn man nur die halbe Route definiert, den Rest erledigt die App. Wer sich nicht auf die Berechnung verlassen möchte, der setzt die Wegpunkte einfach bis zum Ausgangspunkt zurück.

Aus einer beliebig gefahrenen Strecke eine feste Strecke bzw. Training machen geht natürlich auch. Es kann auch einfach darauf losgefahren, dabei ein Training gestartet und dieses dann später als Strecke abspeichert werden. Dazu sucht man sich die gefahrene Tour im Menüpunkt „Protokoll“ -> „Touren“ aus und öffnet diese. Es erscheint jetzt die Möglichkeit, diese Tour als Strecke zu speichern. Alternativ kann auch folgender Weg gewählt werden: Wählen Sie Menü -> Navigation -> Strecken -> Streckenoptionen -> Neu erstellen.

Erstellen einer Strecke am Computer

Etwas einfacher geht es dabei am Computer. Bei Garmin auf der Webseite eingeloggt, kann hier ebenfalls eine Karte geöffnet und eine Strecke angelegt werden. Hier ist die Navigation mit der Mouse etwas einfacher. Ist die Strecke abgespeichert, kann diese an „ein Gerät“ gesendet werden. Hier können dann die verschiedenen Garmin-Geräte ausgewählt werden. Für uns war das Einstellen der Strecken am PC einfacher als über die App am Smartphone. Es können auch fertige GPX-Dateien über den Garmin Connect Account importiert werden. Zum Übertragen auf den GPS Computer benötigt dieser Internet über WLAN.

Navigieren mit dem Edge 530

Zuerst einmal der wichtige Hinweis, der Garmin Edge 530 ist in unseren Augen kein vollwertiges Navigationsgerät. Um es als das zu bezeichnen, fehlt uns die Funktion „Navigation zur Adresse“. Eine Adresseingabe bietet einem das Gerät nicht an. Auf der vorinstallieren Europakarte werden lediglich die Trainings, Strecken und Aktivitäten angezeigt.

Garmin edge 530 Navigation Kartenansicht

Hat man zum Beispiel eine Strecke am Computer erstellt und diese auf das Gerät geladen, kann diese über den Menüpunkt „Strecken“ ausgewählt und gestartet werden. Befindet man sich abseits der Strecke, fragt einen der Garmin Edge 530 PGS Trainingscomputer, ob dieser einen zum Startpunkt der Strecke navigieren soll. Diese Funktion hilft einem in fremden Gefilden dabei, auch den Anfang der am PC zusammengestellten Route zu finden.

Am Startpunkt angekommen, wechselt die Navigation nahtlos in die Streckennavigation. Kurz vor Abbiegemomenten piept das Gerät (wir haben den Signalton eingeschaltet) und weist einen so darauf hin, einen kurzen Blick auf das Display zu werfen. Straßennamen werden ebenfalls angezeigt und die Strecke ist farbig auf der Landkarte eingezeichnet.

Smart Notifications und MTB Kennzahlen

Bei der Einrichtung der Smartphone-Verbindung kann ausgewählt werden, ob der Garmin Edge 530 auf die Kontakte und Anruflisten und andere Daten des Handys zugreifen darf. Erlaubt man dies, kann das Gerät einem eingehende Anrufe und Nachrichten anzeigen. Ob dies im Trainingsmodus sinnvoll ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben gerne unsere Ruhe und haben diese Funktion nicht aktiviert.

Fahrradalarm am Garmin Edge 530

Der Fahrradalarm – Dies stellt sich Garmin wie eine Art Alarmanlage für das Fahrrad vor und gibt in der Hilfe zum Alarm an „Wenn das Gerät Bewegung erkennt, wird ein Alarm ausgegeben. Außerdem wird ein Alarm an das verbundene Smartphone gesendet.“

Wir müssen ehrlich mit uns sein und haben im Test jedes Mal das Gerät von der Halterung genommen als wir unser Rad unbeobachtet abgestellt haben. Die Idee hinter dem Alarm ist gut, dafür müsste sich unserer Meinung nach der Garmin Edge 530 jedoch fest und nicht einfach abnehmbar am Fahrrad befinden. Wir waren zwar nicht in der Lage den Computer von der Halterung zu nehmen und neben das Rad zu legen, ohne dass sich der Alarm bemerkbar gemacht hat, wer aber schnell mit dem Fahrrad abhauen will, kann dies tun. Auch hilft einem der Alarm nur, wenn man sich in der Reichweite für die Bluetooth-Verbindung befindet.

Unser vorläufiges Fazit zum Garmin Edge 530 Test

Der Preis lag zum Zeitpunkt unseres Garmin Edge 530 Tests bei 249,99 €. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, die Verbindung mit dem Smartphone war recht einfach und auch das Erstellen einer Strecke ging am PC gut von der Hand. Das Display ist für uns hell genug und auch die verschiedenen Einstellmöglichkeiten für die Helligkeit und Farbe sagen uns zu. Die Montage der Halterung und das Starten eines Trainings ist sehr leicht. Das Menü ist recht verschaltet und hier brauchten wir etwas Übung und Zeit, bis wir intuitiv im Garmin Edge 530 Test damit umgehen konnten.

Der Garmin Edge GPS Fahrradcomputer ist sehr umfangreich ausgestattet und bietet auch ohne zusätzliche Sensoren bereits ein breites Angebot an Möglichkeiten. Dennoch ist er nicht nur ausschließlich für Radfahrer geeignet, die trainieren oder mit dem Fahrradfahren abnehmen wollen. Uns gefällt, dass man aus einer gefahrenen Tour eine Strecke speichern kann. Was uns weniger gut gefällt, die Navigation ohne Handy und PC ist fast nur möglich, wenn man die Strecken nutzt, die auf dem Gerät gespeichert wurden. Ein Planen am Gerät wird erst bei Modellen mit Touch-Display wirklich sinnvoll und so bietet dieses Gerät keine „Navigate to Address“ Option an.

Fortsetzung folgt…Wir haben den Edge 530 aktuell im Langzeittest und reichern diesen Bericht mit weiteren Erkenntnissen an.

Unsere Bewertung:
Carsten HinrichsIch bin , der Gründer des Fahrradmagazins. Meine Leidenschaft für das Radfahren begann in der Kindheit, in der Werkstatt meines Großvaters, dem Zweiradmechaniker meines Vertrauens. Nach einer gesundheitlichen Herausforderung wurde das Radfahren für mich nicht nur ein Weg zur Genesung, sondern auch eine Inspirationsquelle für authentische, praxisnahe Testberichte und Ratgeber, die ich seit mehr als 10 Jahren im Fahrradmagazin teile.
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