Von der Autostraße zum Radweg: DUH-Aktion findet Anklang

Fahrradstraße

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bleibt im Kampf um mehr Freiheiten und eine bessere Infrastruktur für die Radfahrer aktiv – und setzt dabei weiter auf die Unterstützung aus der Bevölkerung. Auf ihrer Internetseite (hier) fordert die DUH die Menschen auf, sich in ihren Städten mit Vorschlägen für neue Fahrradwege an die Ämter zu wenden.

Hintergrund ist die Initiative der DUH, während der Corona-Krise den Radlern mehr und sicheren Platz zu schaffen. Hierfür hatte der Verband Anfang April an 39 Städte Anträge mit Ideen geschickt, wonach derzeit wenig benutzte Verkehrsflächen in temporäre Radwege (Fahrradstraßen) verändert werden könnten. Diese Liste wurde nun sogar auf insgesamt 203 Städte ausgeweitet – und ein entsprechender Erfolg erzielt.

Zustimmung in Frankfurt und Köln, Skepsis in Stuttgart

„Wir freuen uns, dass sich zahlreiche Städte wie Frankfurt, Köln oder Dresden nun intensiv mit unseren Anträgen auf Umwidmung von Verkehrsflächen in Fahrrad-Straßen z.B. als „Pop-Up Radwege“ beschäftigen“, sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Während der kommenden Monate benötigen die Menschen gerade wegen der Corona-Pandemie eine sichere Infrastruktur für Fahrradfahrende. Sie ermöglicht den Menschen eine sichere Fahrt zum Arbeitsplatz mit ausreichend Abstand an der frischen Luft und entlastet Ärzte und Krankenhäuser von unnötigen Unfallbehandlungen. Wir sind uns sicher, dass die Städte ähnlich vernünftige Entscheidungen treffen wie Berlin.“

In der Bundeshauptstadt waren zuletzt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mehrere neue Radkilometer entstanden, weitere sollen beispielsweise in den Bezirken Mitte, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf folgen. In München könnte man dem Beispiel folgen, die wegen der Luftverschmutzung immer wieder als negatives Beispiel aufgeführte Stadt Stuttgart zeigte sich den Vorschlägen gegenüber hingegen verhalten.

Bogota als Musterbeispiel

Als Vorbild darf getrost die kolumbianische Millionenmetropole Bogota betrachtet werden. Hier entstanden auf über 100 Kilometern temporäre Fahrradspuren, sogenannte „Pop-up-Radwege“, entlang der großen Hauptverkehrsstraßen. Auch in New York, Budapest oder Mexiko ist ähnliches geschehen, in Wien wurden in vier Wohnstraßen „Begegnungszonen“ eingerichtet, in denen Rad- und Autoverkehr gleichberechtigt sind. Gegenseitiger Respekt natürlich vorausgesetzt.

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